Metro Patterns – Serie 2024 – laufende Ausstellung in der Moebel Compagnie – Berrenrather Str. 361 – 50937 Köln ⎢ bis 20.12.2024

Die Serie Metro Patterns“ ist entstanden auf vielen Straßenbahnfahrten, mit vielen Ein-, Aus- und Umstiegen. Und ungezählten Warteminuten dazwischen. Tagestickets.

Gesucht habe ich nach Farben, Formen, Linien, weniger nach Zuständen und etwaiger Renovierungsbedürftigkeit. Entstanden sind so über 100 Fotos, von denen es aber nur wenige in diese Serie geschafft haben – auch unter Inkaufnahme, dass einige Stationen mehrfach auftauchen. Denn zum einen wiederholen sich die Motive, zum anderen würde eine umfassende Darstellung des Kölner Untergrunds den Rahmen meiner Homepage sprengen.

Bemerkenswert finde ich die Kölschen Kathedralen Chlodwigplatz und vor allem Heumarkt. Sie würden in jeden Dreh von Raumschiff Enterprise passen, Kirk hätte wohl lediglich über die Rolltreppen den Kopf geschüttelt.

Möglicherweise gibt es ein stadtteilabhängiges Gefälle im Gestaltungswillen. Heumarkt quillt über vor Design, für mich schon ein Zuviel an ästhetischem Drang, eine Kathedrale, inmitten ein Schrein, in dem der wohl ursprünglich geplante Ticketverkauf begraben liegt. Ein Hotspot für Touristen und WE-Shopper. 

Andere Stationen hingegen wie zum Beispiel Appellhofplatz/Zeughaus (Bilder 4+5) erschienen mir wie Angst-Räume, in denen ich mich sogar tagsüber unwohl gefühlt habe. Ich würde dort niemanden nachts alleine warten lassen.

Übrigens ist eine Erhöhung der Zug-Taktung im Innenstadtbereich nur sehr begrenzt möglich, schon jetzt stauen sich im Berufsverkehr die Züge regelmäßig um den Bereich Barbarossaplatz bis Dom/Hbf. Bei noch mehr Zügen würde das System kollabieren, nichts ginge mehr.

Mir ist bewusst, dass ich in dieser Serie teilweise Kunst und Design fotografiert habe – z.B. die Piusstrasse, die 1989 vom Maler und Grafiker Gerd Winner gestaltet wurde. 

Viele Menschen benutzen jedoch während ihres (Berufs-) Lebens oft nur ein oder zwei Linien und kennen die anderen nicht, sind das Zusehende gewohnt. Im besten Fall tragen diese Fotos dazu bei, mal wieder den Blick zu heben. 

Bei jeder Fahrt war es eine Freude, wieder im Tageslicht aufzutauchen – und mich plötzlich in Straßen und Vierteln wiederzufinden, „wo noch nie zuvor ein anderer Mensch gewesen ist“.